Laut einer Studie im Auftrag des Bundeswehrverbandes, die letzte Woche in Berlin vorgestellt wurde, droht der Bundeswehr der „Burn-Out“. Bei einer repräsentativen Befragung der Führungskräfte der Bundeswehr über die Neuausrichtung der Streitkräfte gaben fast 90% der Befragten an, dass diese Reform nicht von Dauer sein werde und Korrekturen unumgänglich seien.
Fast 60% der Befragten gaben an, einen Abschied aus der Bundeswehr im Rahmen der Veränderungen erwogen zu haben. Im Mittelpunkt der Kritik der Führungskräfte steht weniger die Neuausrichtung an sich, sondern vielmehr die Umsetzung. Oberst Ulrich Kirsch, der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, forderte daher mehr Geld für die Gestaltung der Neuausrichtung der Bundeswehr, da „Einsparungen und Neuausrichtung nicht zusammenpassen“.
Der Bundesrechungshof hat den Einkauf von Handfeuerwaffen durch die Bundeswehr kritisiert. Nach Informationen des „Spiegel“ bemängeltet der Bericht, der dem Verteidigungsministerium bereits im Juli übergeben wurde, vor allem das Sturmgewehr G36. Dem Bericht nach habe es dafür nie eine sorgsame Einsatzprüfung gegeben. Darüber hinaus weisen die Prüfer auf die Einsatzerfahrungen deutscher Soldaten in Afghanistan hin. Dort lasse sich der Feind bei einer Entfernung über 200 Meter schlecht mit dem G36 bekämpfen, da Kugeln schon bei leichtem Wind abgelenkt würden, so der „Spiegel“ weiter.
Hintergründe zu Mängeln in der Bundeswehr: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-bedingt-reformbereit-11882382.html; http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesrechnungshof-kritisiert-waffenkaeufe-der-bundeswehr-a-854776.html;
Hier ein BMVg-Bericht vom gestern, der die Aussagen des Prüfberichtes relativeren soll: http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NU5LCsJAFDtLD-B8SoXiztKNW13Y6e51-mhH58dzajce3hnBBAIhIYSPPNPD2yyQTPBg-cCVNqdpZysiMXimDa1lHvRKRq8JPXvASrWQNXthTOgm_Dl-L1MzMh08pqK5m0zWhSAFYjFQsiXZiHLCzMyVkH0njuIP-WmHsbupppH9pbuWwUiwOODKh4POH5BH59r9XFVf8vpNtw!!/