Der neue Unterstützungshubschrauber „Tiger“ der Bundeswehr wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums ab 2013 im Verantwortungsbereich des deutschen Regionalkommandos Nord in Afghanistan eingesetzt werden. Anfang August hat man die einsatzvorbereitende Übung „FALCOR 2012“ mit dem Mehrzweckhubschrauber NH90 und dem „Tiger“ unter vergleichbaren klimatischen Bedingungen in New Mexiko/USA beendet und ein positives Fazit gezogen. Ein Gefechtsschießen mit Lenkflugkörpern, ungelenkten Raketen und dem schweren Maschinengewehr des „Tiger“-Hubschraubers war Bestandteil der Übung.
Das Fähigkeitsprofil des Unterstützungshubschraubers „Tiger“ beinhaltet nach Bundeswehr-Angaben den Kampf gegen Hochwertziele, gepanzerte Kampftruppen, gegnerische luftmechanisierte Kräfte, logistische Einrichtungen und abstandsfähige Waffensysteme. Da die gegnerischen, asymmetrischen Kräfte in Afghanistan diese Ziele nicht bieten, halten BW-Offiziere nach Angaben des „Spiegel“ den Hubschrauber für den Einsatz in Afghanistan für ungeeignet. Der Hauptkritikpunkt ist das Fehlen einer schwenkbaren 30-mm-Kanone, über die nur die französische Version verfügt. Die deutsche Variante verfügt lediglich über 2 starre Maschinengewehre des Kalibers 12,7 mm. Diese Variante sei im Feuerkampf gegen feindliche Kräfte nicht zweckmäßig, so die Kritiker. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums soll der „Tiger“ jedoch Bedrohungen aufklären und die Soldaten am Boden in Gefechten unterstützen.
Bericht über Kritik und Lieferschwierigkeiten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/bundeswehr-kampfhubschrauber-tiger-fuer-afghanistan-ungeeignet-a-841475.html; http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/kampfhubschrauber-eurocopter-will-tiger-noch-2012-liefern/6875274.html
Videobericht über den Einsatz des „Apache“-Kampfhubschraubers der britischen Truppen in Afghanistan: http://bfbs.com/news/afghanistan/flying-apache-attack-helicopter-59680.html
