Die ersten 50 Soldatinnen der russischen Luftlandetruppen, die dort als Vertragssoldatinnen dienen, absolvierten ein Überlebenstraining bei eisigen Temperaturen im Gebiet um Omsk, berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novsti (Bilderstrecke hier).
Die Luftlandetruppen unterstehen dem Oberkommando der russischen Streitkräfte, ihre Hauptaufgabe sind Kampfoperationen im feindlichen Hinterland. Die Einheiten der russischen Luftlandedivisionen sind seit 2005 in Luftlande-, Luftsturm- und Gebirgsverbände eingeteilt. Aktuell verfügen die Einheiten über rund 30.000 Soldaten.
Die Luftlandetruppen verteilen sich nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums auf die 98. Garde-Luftlandedivision und die 106. Garde-Luftlandedivision, die über je zwei Regimenter verfügen. Die Luftangriffstruppen stellen die 76. Garde-Luftangriffsdivision, die aus zwei Regimentern besteht, sowie die selbständige 31.-Luftangriffsbrigade mit 3 Bataillonen. Zudem existiert die 7. – Garde-Luftangriffsdivision mit der Spezialisierung auf das Gebirge. Gegen Ende des Kalten Krieges 1990 verfügte die damalige Sowjetunion noch über sieben Luftlandedivisionen.
Die russischen Luftlandetruppen feierten im Jahre 2010 ihr 80-jähriges Bestehen, sie zählen sich sowohl innerhalb der Streitkräfte Russlands als auch im weltweiten Vergleich zu den besten Einheiten (siehe dazu ein älteres Interview mit dem Oberbefehlshaber über Einschätzung der Leistungsfähigkeit der Truppen, auch in Bezug auf die Situation westlicher Truppen in Afghanistan.)
Ausgerüstet sind sie unter anderem mit Luftlandeschützenpanzern der Typen BMD-2, BMD-3 und BMD-4 (Videobericht über neueste Version des BMD-4M für die Luftlandetruppen).
Zwischen 1978 und 1989 waren Teile der Luftlandetruppen in Afghanistan eingesetzt. Fallschirmjäger der 76. und der 106. Luftlandedivision mussten beim Einmarsch in die abtrünnige Republik Tschetschenien im Dezember 1994 starke Verluste hinnehmen. An den kriegerischen Auseinandersetzungen in Tschetschenien zwischen 1994 und 1996 sowie von 1999 bis 2004 nahmen nach Angaben von RIA Novosti alle Verbände und Einheiten der Luftlandetruppen teil.
Im Mai dieses Jahres fand zum ersten Mal eine Übung von Angehörigen der russischen Luftlandetruppen auf dem Boden der USA statt. 22 russische Fallschirmjäger übten für zwei Wochen mit Soldaten der 10th Special Forces Group in Colorado. 2013 wird eine ähnliche Anzahl der Special Forces in Russland erwartet. Diese vergleichsweise kleine Anti-Terror-Übung inklusive Übungsschießen und Fallschirmsprüngen diente nach offiziellen Angaben in erster Linie einem Kennenlernen.