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Afghanische Spezialeinsatzkräfte als Rückgrat im Kampf gegen regierungsfeindliche Kräfte

Die US-Streitkräfte haben mit dem Abzug militärischer Ausrüstung aus Afghanistan begonnen. Ein Sprecher der US-Kräfte in Afghanistan sagte am 11. Februar, dass man die ersten 50 Container nach Pakistan gebracht habe. Durch Pakistan laufen die zentralen Transportrouten nach Afghanistan für die ISAF-Truppen.

Der neue NATO-Kommandeur für die Truppen in Afghanistan ist General Joseph Dunford. Dunford hat den Posten des Nato-Kommandeurs von General John Allen übernommen. Zentrale Aufgabe des neuen Kommandeurs, der der letzte Oberbefehlshaber der „Operation Enduring Freedom“ sein wird, wird die Organisation des graduellen Abzugs der NATO-Kampftruppen aus Afghanistan und die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die afghanischen Sicherheitskräfte sein. John Allen sagte bei der Übergabezeremonie: „Die Aufstandsbewegung wird im Laufe der Zeit durch zuverlässige und gut ausgebildete afghanische Kräfte besiegt werden, die in diesem Frühjahr das Gefechtsfeld mit voller Kraft übernehmen.“

Soldaten der Afghan National Army Special Forces bei einer Vorführung von Techniken der Geländesicherung während einer Einsatzschießausbildung in der Provinz Herat, Afghanistan, am 7. Februar 2013. Bild: U.S. Marine Corps/Sgt. Pete Thibodeau

Soldaten der Afghan National Army Special Forces bei einer Vorführung von Techniken der Geländesicherung während einer Einsatzschießausbildung in der Provinz Herat, Afghanistan, am 7. Februar 2013. Bild: U.S. Marine Corps/Sgt. Pete Thibodeau

Während nach Experten-Einschätzungen die regulären Kräfte der Afghan National Security Forces (ANSF) eher begrenzt sind, haben sich die operationellen Fähigkeiten der von den USA ausgebildeten afghanischen Spezialeinsatzkräfte beständig weiter entwickelt(K-ISOM berichtete mehrfach). Angehörige der afghanischen Spezialeinsatzkräfte werden im Gegensatz zu der regulären Armee besser ausgesucht und ausgebildet. Ein Merkmal dieser Qualität zeigt sich daran, dass es bisher in ihren Reihen nur einen Innentäter-Angriff („Insider-attack“ oder auch „green-on-blue“-Vorfall) auf NATO-Truppen gab (mehr dazu hier). Seit Juli 2012 hat man die Kräfte, die dem Afghan National Army Special Operation Command (ANASOC) unterstehen, von einer Brigade auf Divisionsgröße erweitert (K-ISOM meldete dies). ANASOC unterstehen die Afghan National Army Commandos (ANACDO) – vergleichbar mit den US Army Rangers – und die ANA Special Forces sowie weitere Unterstützungseinheiten. Allerdings haben die schätzungsweise 12.000 afghanischen Spezialeinsatzkräfte, aufgrund der Größe des Operationsgebietes und der vielfältigen Bedrohungslagen nur eine begrenzte Durchschlagskraft. Aus diesem Grund kann man davon ausgehen, dass westliche Spezialeinheiten ihren afghanischen Kollegen nach dem Abzug der Hauptkampftruppen aus Afghanistan noch Unterstützung gewähren werden.

Unklar ist zurzeit noch die genaue Truppenstärke der USA nach 2014. General Dempsey, der Vorsitzende der US-Stabschefs, bekräftigte, dass die Mission den Umfang der in Afghanistan bleibenden Truppen bestimmen wird: „Zu keinem Zeitpunkt werden 10.000 Soldaten die Arbeit machen, für die man 20.000 brauchen würde.“

 

 

Order of Battle (ORBAT) – mit Spezialkräften – in Afghanistan in der Übersicht findet sich hier (Stand: Dezember 2012)

Kurzes Video mit Interviews und Eindrücken der Ausbildung der afghanischen Spezialkräfte: http://www.cbsnews.com/video/watch/?id=50136725n

Weitere Reportagen und Hintergrundberichte aus dem letzten Jahr über Spezialkräfte in Afghanistan hier und hier.

Älteres Video über Übung der „Green Berets“ zur Vorbereitung auf den Afghanistan-Einsatz: http://www.cbsnews.com/8301-18563_162-5160118.html