«

»

Falkland-Notfallplanungen: vom politischen Streitfall zur militärischen ‚Show of Force‘?

Bei einem Referendum am 11. März auf den zwischen Großbritannien und Argentinien umstrittenen Falkland-Inseln im Süd-Atlantik haben sich die Bewohner der Falklands dafür ausgesprochen, auch in Zukunft zu Großbritannien gehören zu wollen. Argentinien erkannt die Abstimmung allerdings nicht an und fordert seit einigen Jahren immer wieder die Rückgabe der Inseln an Argentinien.

In den Wochen vor dem Referendum wurden Pläne im britischen Verteidigungsministerium bekannt, die Kräfte auf den Falkland-Inseln zu verstärken, um nach dem Referendum möglichen argentinischen Gegenmaßnahmen – auch nur kleinerer oder symbolischer Art – etwas entgegensetzen zu können. Im Gespräch war die Entsendung einer Task Force der Royal Navy inklusive Einheiten der 3 Commando Brigade oder auch Einheiten der 16 Air Assault Brigade des Heeres mit Einheiten des Fallschirmjäger-Regiments.

Großbritanniens Streitkräfte bereiten sich mit den Notfallplanungen darauf vor, kurzfristig auf Bedrohungen jeglicher Art zu reagieren, teilte eine nicht genannte Quelle aus Militärkreisen der „Daily Mail“ mit. Die Pläne dienen einer Darstellung der Projektionsfähigkeiten der britischen Streitkräfte (‚Show of Force‘), um den Kontrahenten Argentinien von eigenen Aktionen abzuschrecken.

1982 befahl die damalige argentinische Militärregierung die Invasion der von Argentinien als „Malvinas“ bezeichneten Inselgruppe. Schnell konnten sie die geringen britischen Kräfte überwältigen. Eine britische Eingreiftruppe mit rund 100 Schiffen wurde daraufhin in Marsch gesetzt, um die Inseln zurückzuerobern. Kräfte der Royal Marines, des Parachute Regiments, des SAS und des SBS spielten bei den Kämpfen damals eine entscheidende Rolle. Der SBS (Special Boat Service) klärte dabei verschiedene Küstenabschnitte für mögliche amphibische Landungsunternehmen auf. Der SAS leitete u.a. das Feuer der Schiffsgeschütze und die Luftnahunterstützung auf argentinische Ziele.

Die Soldaten der ‚G‘-Kompanie des 22. SAS trugen damals mit ihren Aufklärungsergebnissen über Stärke und Ausrüstung des Gegners entscheidend zum Erfolg der Hauptlandung bei. Die Patrouillen starteten damals vier Nachtmärsche von ihren vorgeschobenen Beobachtungsposten entfernt; tagsüber lagen die SAS-Soldaten in ihren Verstecken in dieser kargen und kalten Landschaft der Inseln. Einige der SAS-Angehörigen waren noch kurz vor der schnell angesetzten Operation bei einer Dschungelkampf-Ausbildung gewesen.

Männer des SAS hissten die britische Flagge nach der argentinischen Kapitulation im Juni 1982 auf dem Gelände der Residenz des Gouverneurs, bevor sie durch eine größere Fahne der Royal Marines ersetzt wurde.

 

Sehens- und hörenswerte BBC-Präsentation mit Bildern und Audioaufnahmen über den Falkland-Krieg 1982 (in englischer Sprache).

Zeitlicher Ablauf der Ereignisse von damals hier.

Vergleichende Übersicht über militärischen Fähigkeiten im Jahre 1982 und 2012.

Reportage über Minenräumer auf den Inseln heute.