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Taliban-Chef in Pakistan durch US-Drohne getötet

Die US-Streitkräfte haben innerhalb weniger Wochen einen weiteren Erfolg im Kampf gegen die pakistanische Taliban erringen können. Bei einem Drohnenangriff am Freitag wurde der Anführer der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), die auch als pakistanische Taliban bezeichnet werden, im pakistanischen Nordwasiristan getötet. Bei dem Getöteten handelt es sich um Hakimullah Mehsud. Die Provinz in Pakistan ist das wichtigste Rückzugsgebiet der Taliban, sowohl der afghanischen als auch der pakistanischen. Erst vor einigen Wochen konnten US-Kräfte einen Vertrauten Mehsuds in Afghanistan festnehmen (K-ISOM meldete dies).
Die TTP übernahm in der Vergangenheit die Verantwortung für Terrorakte gegen die pakistanische Regierung und westliche Ziele. Darunter war auch der Bombenanschlag auf das Marriott Hotel in Islamabad im Jahr 2008, bei dem mehr als 50 Menschen starben. Der Tod Mehsuds wurde in der Vergangenheit schon oft verkündet; diesmal bestätigten die pakistanischen Taliban selbst seinen Tod. Sein Vorgänger wurde ebenfalls von einer US-Drohne getötet. Nachfolger von Mehsud als Anführer der pakistanischen Taliban ist Khan Said, der auch als Sajna bekannt ist (Videobericht hier). Laut Schätzungen sind zwischen 2004 und Mitte 2013 rund 55 hochrangige Anführer der Al Kaida und der Taliban in Pakistan durch US-Drohnenangriffe getötet worden.
Die US-Regierung setzt unvermindert auf den Einsatz von Drohnen zur gezielten Tötung von Terroristen und Aufständischen. Für Präsident Obama ist der Einsatz von Drohnen im Kampf gegen Al Kaida unverzichtbar. In einer Rede im Mai dieses Jahres erörterte er erstmals öffentlich die Beweggründe seiner Drohnen-Politik. Dabei betonte er den Nutzen der Drohnen, dass nämlich ein Einsatz von Spezialkräften der US-Streitkräfte aus vielerlei Gründen nicht immer möglich sei, um Terroristen zu fassen. Der Einsatz von Spezialkräften gegen Usama Bin Laden in Pakistan sei angesichts der Risiken dieser Operationen eine Ausnahme gewesen, dies könne „nicht die Norm“ darstellen. Die Tatsache, dass bei der Operation keine Unbeteiligten getötet wurden und es zu keinem Feuerkampf gekommen ist, führte Obama auf die professionelle Planung der Spezialkräfte zurück – und auf „Glück“. Vor dem Hintergrund, dass US-Truppen auf dem Boden – „U.S. boots on the ground“ – eine große internationale Krise auslösen könnten, rechtfertigte Obama den Einsatz von Drohnen. „Wir agieren gegen Terroristen, die eine kontinuierliche und immanente Bedrohung für das amerikanische Volk darstellen“, so Obama in seiner Rede weiter (Rede hier im Video mit Text in voller Länge im englischen Original). Für die US-Regierung und die US-Streitkräfte sind die Einsätze von Drohnen und von Spezialeinsatzkräften – und deren Zusammenspiel auf dem Gefechtsfeld – zukunftsweisend (K-ISOM meldete dies hier ausführlich).