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Personenschützer des US-Präsidenten: Die offenkundigen Mängel des Secret Service

Die für den Schutz des US-Präsidenten verantwortlichen Personenschützer des US Secret Service haben mehrere Sicherheitspannen in den vergangenen Wochen eingestehen müssen. So hielt sich Mitte September ein bewaffneter und vorbestrafter Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma im selben Aufzug auf wie Präsident Obama und seine Personenschützer. Bewaffnete Personen dürfen sich nicht in der Nähe des US-Präsidenten aufhalten.
Nur Tage später gelang es einem amerikanischen Irak-Veteran, bewaffnet mit einem 10 cm langen Klappmesser, den Zaun des Weißen Hauses zu überwinden und in das Gebäude vorzudringen. Mehr zu den Vorfällen hier und in diesem Bericht der „NZZ“. Bei beiden sicherheitsrelevanten Vorfällen waren weder der US-Präsident noch seine Familie akut bedroht. Dennoch trat die seit 2013 verantwortliche Chefin des Secret Service, Julia Pierson, nach einer Anhörung im Kongress zurück (hier die Befragung im Video).

Schweres Feuer für eine leichte Flucht: CAT

Die meisten Attentate auf die US-Präsidenten der letzten Jahrzehnte konnten im Vorfeld verhindert werden oder scheiterten. Mehrfach kam es zu Schussabgaben auf Gebäude, in denen die Attentäter den Präsidenten vermuteten.
1981 verletzte ein Attentäter den von Secret Service-Agenten umringten damaligen Präsidenten Ronald Reagan. Er wurde auf der Straße, kurz nach dem Verlassen eines Hotels, angeschossen. Der Attentäter war in der Lage, sechs Schüsse abzugeben. Die nachfolgende Dokumentation des SRF aus den 1990er Jahren mit dem Fernsehmaterial, das aus unmittelbarer Nähe des Attentäters aufgenommen wurde, analysiert die Szene und das Verhalten der Secret Service-Beamten.

Der Aufwand, der bei Reisen des Präsidenten betrieben werden muss, veranschaulicht diese Grafik.
In der Kolonne fahren immer auch die Angehörigen des U.S. Secret Service Counter Assault Teams, genannt CAT. Anhand ihrer Kleidung, ihrer Bewaffnung und ihrer Aufgaben lassen sie sich mit einem SWAT-Team bzw. mit einem deutschen Spezialeinsatzkommando vergleichen. Mit ihrer schweren Bewaffnung – u.a. Sturmgewehre – haben sie bei einem Angriff die Aufgabe, die Angreifer mit Unterstützungsfeuer in Deckung zu zwingen, damit der Präsident evakuiert werden kann.

Close Protection Teams der Bundeswehr

Die Bundeswehr verfügt ebenfalls über Personenschützer mit schwerer Bewaffnung. Die Close Protection Teams (CPT) der Feldjäger sind verantwortlich für die Sicherheit von hochrangigen Personen der Regierung und der Kommandeure, insbesondere bei den risikoreichen Reisen nach Afghanistan.
Der nachfolgenden Videoberichte der Bundeswehr geben einen ersten Überblick über Einsätze, Ausbildung und insbesondere die Schießausbildung.

Weiterführende und ergänzende Links:

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