«

»

Kommando Spezialkräfte: Notwendigkeit des KSK und Anpassung an Bedrohungen

Beim Neujahrsempfang des Kommandos Spezialkräfte (KSK), den Spezialkräften des deutschen Heeres, betonte der Kommandeur, Brigadegeneral Dag Baehr, dass man auf die Spezialkräfte angesichts einer ständigen Bedrohung durch grenzüberschreitenden Terrorismus oder neue Gefahrenlagen wie dem Krieg in der Ukraine nicht verzichten könne, berichtet der „Schwarzwälder Bote“.
Baehr wandte sich entschieden gegen immer wieder in der Öffentlichkeit geäußerte Meinungen, dass Deutschland neutral sein solle und daher auf Streitkräfte verzichten könne. Laut Zeitungsbericht sprach Baehr ebenfalls den Wandlungsprozess der Bundeswehr an, der ebenfalls das KSK betreffen könnte. Wie genau die Einheit von diesen Veränderungen betroffen sein könnte, konkretisierte der Kommandeur nicht.
Brigadegeneral Baehr ist der erste Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, der ausgebildeter Kommandosoldat ist. Bei Einsätzen in Südamerika, in Afrika, auf dem Balkan, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Afghanistan konnte er bereits Erfahrungen sammeln. Vor seiner Ernennung zum Kommandeur des KSK Anfang 2013, diente er bereits mehrfach in der Einheit. Zwischen 1996 und 1999, noch in der Frühphase des KSK, war er Zugführer im Kommandozug, zwischen 2004 und 2007 war Baehr Kommandeur der Einsatzkräfte des KSK.

KSK und der Bericht des Wehrbeauftragten
Die Spezialkräfte des Heeres stehen jedoch nicht nur vor Herausforderungen durch äußere Gefahren. Probleme existieren ebenfalls bei der Bereitstellung von adäquaten Einsatzmitteln. Im neuesten Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, wird davon berichtet, dass das eine Übung im Rahmen der NATO absagen musste, weil Transporthubschraubers des Typs CH-53 nicht bereitgestellt werden konnten. Der Bericht selbst nennt den Namen der Einheit nicht, die Einheit wird allerdings in verschiedenen Medienberichten, so in der „FAZ“, erwähnt.
Es heißt in Kapitel 2.1.1. des Berichtes, dass eine „komplexe Übung mit Nato-Partnern“ unter Beteiligung „einer Spezialeinheit“ nicht durchgeführt werden konnte. „Von neun in Frage kommenden Maschinen des beauftragten Geschwaders waren acht Maschinen im Wesentlichen aufgrund von Störbehebungen nicht einsatzbereit und der einzig einsatzklare Hubschrauber verfügte nur noch über drei Flugstunden bis zur nächsten verpflichtenden Wartungsinspektion.“ Laut Königshaus bewerteten die deutschen Soldaten dies als „blamabel“.
Der Bericht erwähnt auch den temporären Einsatz von Kampfschwimmern als Boardingteams. Dies sei geschehen, um die regulären Bordeinsatzkräfte, die im Seebataillon zusammengefasst wurden, zu entlasten. Aus Sicht des Wehrbeauftragten sei es angesichts der mit großem Aufwand betriebenen Spezialkräfteausbildung der Kampfschwimmer „kaum noch vermittelbar, wenn sie zu Lasten der originären Aufgaben herkömmliche Einsätze alimentieren müssen.“
[ej]