«

»

Special Reaction Team der US-Streitkräfte bei der Schießausbildung

Ein Special Reaction Team der US-Streitkräfte im Pazifischen Raum absolvierte Anfang Januar im Camp Hansen auf der japanischen Insel Okinawa verschiedene Schießübungen. Die Special Reaction Teams (SRT) der US-Streitkräfte stellen das militärische Äquivalent zu US-amerikanischen SWAT-Teams dar. Sie sind für besondere Gefahrenlagen auf US-Basen zuständig, bei der externe Sicherheitskräfte nicht schnell genug vor Ort sein können bzw. dies nicht in den Zuständigkeitsbereich der örtlichen Strafverfolgungsbehörden fällt, was insbesondere auf US-Basen im Ausland der Fall ist. Im Vordergrund der Übung in Japan stand beim Schießtraining u.a. das Schießen mit ballistischem Schutzschild (s. Foto).

Lance Cpl. Christian Christopoulos, ein Angehöriger des Special Reaction Teams des Camps Foster, mit einem ballistischen Schutzschild bei der Schießübung im Januar 2015. Bild: U.S. Marine Corps/Sgt. Matthew Callahan. Bildlizenz

Lance Cpl. Christian Christopoulos, ein Angehöriger des Special Reaction Teams des Camps Foster, mit einem ballistischen Schutzschild bei der Schießübung im Januar 2015. Bild: U.S. Marine Corps/Sgt. Matthew Callahan. Bildlizenz

In der Vergangenheit kam es zu einigen Amoklagen auf US-Stützpunkten.
• In Fort Hood (Texas) erschoss ein Irak-Veteteran der US-Streitkräfte im April 2014 drei Personen und verletzte 16 weitere, bevor er von der US-Militärpolizei gestellt werden konnte. Er schoss sich selbst in den Kopf.
• Ebenfalls in Fort Hood tötete im November 2009 ein Arzt 14 Personen und verletzte fast 40 weitere Angehörige der Streitkräfte.
• 23 Personen tötete 1994 ein ehemaliger Luftwaffen-Soldat auf der US-Basis Fairchild
• 2012 tötete ein Heeressoldat in Fort Bragg einen Bataillonskommandeur, verletzte einen weiteren Soldaten, bevor er sich selbst erschoss.
• 2013 schoss in einem Marinekomplex bei Washington DC ein Mann um sich, tötete 12 Personen, bevor er von Sicherheitskräften, die ein Amoktraining absolviert hatten, gestellt und getötet wurde (s. Video des Schützen unten).
• Auf einer der größten Marinebasen der Welt, in Norfolk, betrat im März 2014 ein Zivilist (der eine Aufenthaltsgenehmigung für die Basis hatte) den Lenkwaffenzerstörer USS Mahan und entwendete der Wache seine Dienstwaffe. Ein herbeieilender Militärpolizist wurde von dem Zivilisten getötet. Der Angreifer starb später durch den Schusswaffengebrauch der weiteren Einsatzkräfte.


Ballistische Schilde
Für das reibungslose Bewegen und Feuern ist die Handhabungssicherheit des schweren Schildes im Hinblick auf Tragekomfort und körperschützende Haltung sowie das Trainieren des Zielvorganges bzw. das Nachzielen mit der Pistole (evtl. durch ein Sichtfenster mit eingeschränkter Sicht) entscheidend. Die Schildträger sind im Regelfall die ersten, die einem bewaffneten Gewalttäter bei einem Zugriff begegnen bzw. gezielt nach Amokschützen suchen. Bei dem Zugriff der französischen Spezialeinsatzkräfte bei der Geisellage in dem Supermarkt in Paris im Januar konnte man den Einsatz der Schilde gut sehen (Video hier).
Ballistische Schutzschilde werden vor allem von polizeilichen bzw. paramilitärischen Spezialeinsatzkräften bei dynamischen Einsatzlagen benutzt. Insbesondere in Gebäuden sind die Schilde mit einen großen Durchsichtfenster von Nutzen. Einige Schilde verfügen über ein integriertes Periskop.
Die Schilde haben unterschiedlichen Größen und Schutzklassen. Im Normalfall bieten sie Schutz (Durchschusshemmung) vor Beschuss durch Faustfeuerwaffen sowie Kurzwaffen. Dieses Video erlaubt einige beispielhafte Eindrücke von einem Beschusstest. Hier wird ein (rollbares) Schild bei einer Übung eingesetzt. Um verschiedene Einsatz- bzw. Hilfsmittel zu kombinieren, gibt es ein ballistisches Schutzschild, das über eine kleine Leiter verfügt (Beispiel hier).
Bei mobilen Einsatzlagen bzw. bei Einsätzen in unwegsamem Terrain, werden häufiger ballistische Decken verwendet. Koffer, worin sich eine schnell aufklappbare Schutzfläche befindet, werden vor allem im diskret operierenden Personenschutz eingesetzt.

SRT bei Übungen im Video
Das folgende Video zeigt eine Geisellagen-Übung eines Special Reaction Teams der Marines auf einem Stützpunkt in Japan.

Die US Air Force verfügt ebenfalls auf einem Stützpunkt in Japan über ein aus Freiwilligen bestehenden SRT:

[ej]