Der afrikanische Kontinent rückt zunehmend in das Blickfeld der USA. Nach Berichten der „Washington Post“ hat die US-Regierung in den letzten Jahren systematisch ein Stützpunkt- und Beobachtungssystem eingerichtet, das mit Hilfe von privaten Unternehmen und mit zivilen Aufklärungsflugzeugen nachrichtendienstliche Erkenntnisse in Sub-Sahara- Afrika zwischen Mali und Somalia gewinnen soll. In immer mehr Konfliktherden der Region spielen militante islamistische Gruppen eine zentrale Rolle. In ihrer im Juni veröffentlichten „US Strategy toward Sub-Saharan Africa“ betont die US-Regierung, das „Counterterrorism“-Maßnahmen gegen Al Kaida und mit ihr verbundene Terrorgruppen ein wichtiger Pfeiler sein werden. General Carter F. Ham, Kommandeur des „US African Command“ (US AFRICOM) in Stuttgart betonte, dass man auf dem Kontinent nur einen “leichten Fußabdruck“ hinterlassen möchte. Der einzige ständige US-Militärstützpunkt in Afrika befindet sich in Dschibuti.
Bereits im März scheiterte eine Befreiungsaktion des britischen „Special Boat Service“ (SBS) in Nigeria. Bevor die zwei Geiseln befreit werden konnten, wurden sie durch die Geiselnehmer, eine militant islamistische Gruppierung, getötet. Im Juni wurde eine deutsche Geisel in Nigeria getötet, die ebenfalls von Islamisten gefangen gehalten wurde. Unklar ist noch, ob es sich um einen gezielten Befreiungsversuch oder um eine allgemeine Razzia durch nigerianische Truppen handelte.
Mehr Hintergründe:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-bauen-spionage-netzwerk-in-afrika-aus-a-838869.html
http://www.defense.gov//News/NewsArticle.aspx?ID=116696
Videos und Hintergründe zur SBS-Aktion hier:
Zur deutschen Geisel: