Das Auswärtige Amt in Berlin hat gestern bestätigt, dass am Sonntag ein Sicherheitsbeamter der Deutschen Botschaft in der Hauptstadt des Jemen, Sanaa, getötet wurde. Bundesaußenminister Westerwelle verurteilte die Tat. Es habe sich bei dem Beamten um einen „engagierten und geschätzten Kollegen“ gehandelt. Das Auswärtige Amt hat jedoch nicht bestätigt, dass es sich bei dem eigentlichen Anschlagsziel um die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland im Jemen, Carola Müller-Holtkemper, gehandelt haben soll. Dies hatte der Fernsehsender Al Jazeera berichtet.
Nach übereinstimmenden Medienberichten war das Opfer als Leibwächter für Diplomaten tätig. Vor einem Einkaufszentrum sollte der Mann wohl ursprünglich von drei bewaffneten Männern entführt werden. Als er sich wehrte und wegrannte, habe man ihn mit drei Schüssen erschossen. Die Attentäter konnten fliehen. Nach Angaben der jemenitischen Polizei lässt dieses Attentat auf die „Al Kaida der Arabischen Halbinsel“ schließen. Dieser Ableger hat in der Vergangenheit immer wieder versucht, westliche Ziele anzugreifen. Erst im August schlossen mehrere westliche Botschaften im Jemen, nachdem es ernstzunehmende Hinweise auf einen größeren Anschlag gegeben hatte.
Bei dem getöteten Leibwächter handelte es sich um einen 39-jährigen Beamten der Bundespolizei (Hintergründe hier). Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehörte der für den Botschafterschutz zuständige Beamte zu den SiK(Schutzaufgaben in Krisengebieten)-Kräften, die für den Personenschutz in Krisenregionen im Ausland zuständig sind. Ende Dezember 2012 waren dafür rund 30 Beamte in Kabul, Bagdad, Tripolis, Bogota und Sanaa im Einsatz. Vielfach lösten diese Kräfte, die dem Referat Schutzaufgaben in Krisengebieten (SiK) im Einsatz unterstehen, Kräfte der GSG 9 ab.Für den Hausordnungs- und Objektschutz in den Auslandsvertretungen stellt die Bundespolizei zusätzlich rund 230 Beamte in über 70 Staaten.
Weiterführende Informationen:
Videoreportage über die SiK-Ausbildung hier