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US-Spezialkräfte bilden neue libysche Kommando-Einheit aus

Die USA wollen Libyen dabei helfen, eine eigene Kommando-Einheit aufzustellen und auszubilden. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus ungenannten Sicherheitskreisen der USA erfahren hat, soll diese rund 500 Soldaten umfassende Einheit Extremisten in Libyen bekämpfen.

Bereits vor der Attacke auf das US-Konsulat in Bengasi (K-ISOM berichtete) beantragte die US-Regierung beim Kongress 6,2 Millionen US-Dollar aus dem Budget des Verteidigungsministeriums sowie weitere 1,6 Millionen US-Dollar aus dem Haushalt des Außenministeriums für diese Initiative. In einem der Nachrichtenagentur AFP ebenfalls vorliegenden Dokument des Pentagons vom 24. August dieses Jahres heißt es, dass dieses Maßnahmenpaket darauf zielt, libysche Spezialeinsatzkräfte „zu trainieren und auszurüsten“, um „terroristische und gewaltsame extremistische Organisationen zu bekämpfen und zu besiegen“. Die „New York Times” berichtet, dass US-Special Operation Forces diese Ausbildung größtenteils durchführen werden.

Der Politikwissenschaftler Frederic Wehrey meinte gegenüber der „Times“, dass man aufgrund der afghanischen Erfahrungen mit Insider-Angriffen sicherstellen müsse, dass die neu zu gründende Einheit kein „Trojanisches Pferd“ für die Milizen und Extremisten Libyens werden könne.

Die USA unterstützten auch in der Vergangenheit andere Staaten bei vergleichbaren Aufgaben. Anfang 2009 wurde bekannt, dass mehr als 70 US-Militärberater die Streitkräfte Pakistans im Kampf gegen Al-Kaida und die Taliban beraten, in erster Linie in den grenznahen Stammesgebieten. Die Angehörigen der US-Spezialeinsatzkräfte nahmen damals nicht an Kampfoperationen teil, unterstützen die Streitkräfte und paramilitärischen Einheiten Pakistans allerdings mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und berieten sie in Fragen der Taktik.

Die Entsendung von Militärberatern ist Teil der sogenannten Militär-Diplomatie, welche einerseits den Zweck von Vertauensbildung sowie Kooperation verfolgt. Andererseits dient sie auch dazu, direkt Einfluss auf die Militärpolitik und die Operationen des Partnerstaates zu nehmen.

Mehr Informationen hier: http://www.nytimes.com/2012/10/16/world/africa/us-to-help-create-libyan-commando-force.html?pagewanted=all&_r=1&