Die NATO hat am Mittwoch das neue Gebäude für das Hauptquartier der alliierten Spezialkräfte feierlich eingeweiht. Im belgischen Mons sagte der NATO-Oberbefehlshaber Admiral James Stavridis, dass das neue Hauptquartier dazu beitragen werde, dass die jeweiligen nationalen Spezialkräfte gemeinsame Kapazitäten entwickeln würden. Admiral Stavridis ist sowohl Oberkommandierender der NATO-Streitkräfte (SACEUR, Supreme Allied Commander Europe) als auch der US-Streitkräfte in Europa (U.S. European Command).
Vor dem Hintergrund der Kürzungen von Haushaltsmitteln für die Streitkräfte der NATO ist die Zusammenarbeit der Spezialkräfte – insbesondere die Interoperabilität – ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Zusammenarbeit und der wirtschaftlichen Effizienz. Unter dem vom NATO-Generalsekretär Rasmussen geprägten Begriff der „Smart Defence“ versuchen die Mitglieder der NATO trotz der angespannten öffentlichen Haushaltslage ihre Bündniszusammenarbeit und die militärische Leistungsfähigkeit auf einem hohen Niveau zu stabilisieren.
Stavridis sagte in einem Interview, dass einer der großen Vorteile der Spezialkräfte ihre Effizienz sei: „mit kleinen Mitteln kann man eine große Wirkung erzielen“. „Deshalb“, so der Admiral weiter, „sind sie sehr kosteneffizient, weil sie mit einer relativ kleinen Anzahl an Leuten eine enorme Wirkung hervorrufen.“
In dem neuen Hauptquartier arbeiten zurzeit rund 200 Personen. Sie kommen aus 26 der 28 NATO-Mitgliedsstaaten sowie aus Österreich, Finnland und Schweden. Die NATO hat vier weitere Nicht-NATO-Staaten (Australien, Irland, Neuseeland, Schweiz) eingeladen, Personal in das Hauptquartier zu entsenden. Auf dem NATO-Gipfel 2006 in Riga hat man vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus Afghanistan die bessere Zusammenarbeit der Spezialeinheiten beschlossen, um die Ausbildungs- und Trainingsinhalte anzugleichen und damit die Fähigkeiten bei gemeinsamen Einsätze zu erhöhen.
Hintergrundinformationen und eine Bilderstrecke der Eröffnung finden sich hier.