Die Bundeswehr erhält in der zweiten Jahreshälfte 2013 weitere 60 Systeme der Soldatenausstattung des Typs „Gladius“ vom Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern. Bei diesem neuen Auftrag, der im Januar 2013 vereinbart wurde, handelt es sich um einen Anschlussauftrag in einem Wert von 84 Mio. EUR, so das Unternehmen in einer Presseerklärung. Der neue Auftrag umfasst die Ausrüstung von 60 Infanteriegruppen mit insgesamt 600 Soldaten. Bereits im letzten Jahr beschaffte die Bundeswehr 30 Systeme der neuen Infanterieausrüstung für 300 Soldaten.
Die „Gladius“-Soldatenausrüstung wurde ursprünglich unter dem Namen „Infanterist der Zukunft“ entwickelt. Nach Angaben von Rheinmetall handelt es sich bei der Ausstattung um das „weltweit modernste Soldatensystem.“
Bei dem System handelt es sich um eine modulare Kampfausstattung mit digitaler Vernetzung, einer verbesserten Schutzausstattung und neuen Waffensystemen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit für Panzergrenadiere, Jäger, Gebirgs- und Fallschirmjäger, für bestimmte Einheiten der Luftwaffe (Luftwaffensicherungskräfte) und für Spezialeinheiten der Marine. Ein „Gladius“- System besteht immer aus Einzelsystemen für zehn Soldaten.
Die Einsatzerfahrungen aus den bewaffneten Konflikten der jüngsten Vergangenheit – Aufstandsbekämpfung, Operationen in urbanen und unübersichtlichen Gebieten sowie unter extremen klimatischen Bedingungen – und die darauf aufbauenden Szenarien über zukünftige Missionen zeigen, dass der Infanterist nach wie vor ein zentraler Faktor der mobilen und flexiblen Operationsdurchführung sein wird. Nach Angaben der Bundeswehr zielt das System auf die Leistungsfähigkeit des Infanteristen durch Steigerung der Wirksamkeit, der Mobilität sowie der Führungs-, Durchhalte- und Überlebensfähigkeit.
„Gladius“ zielt darauf ab, so Rheinmetall, eine zehn Mann starke Infanteriegruppe mit dem Fahrzeug (z.B. „Boxer“ oder „Puma“) in eine vernetzte Operationsführung aus Aufklärungs-, Führungs- und Waffenwirkungskomponenten einzubinden. Der Soldat erhält alle zentralen Daten zur taktischen Lage. Die nächsten beiden Afghanistan-Kontingente der Bundeswehr würden, so Rheinmetall weiter, rechtzeitig die moderne Ausstattung erhalten.