US-Spezialkräfte der Marine, die US Navy SEALs, haben am Sonntag den mit libyschem Öl beladenen Tanker „Morning Glory“ in internationalen Gewässern südöstlich von Zypern aufgebracht. Dies hat das US-Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Nach Angaben des zuständigen Pressesprechers, Konteradmiral John Kirby, geschahen das Boarding und die Übernahme der Kontrolle des staatenlosen Tankers auf Geheiß der libyschen und der zyprischen Regierung. Bei der Aktion, die von Präsident Obama genehmigt wurde, sei niemand verletzt worden. Ausgeführt haben die Mission ein „Team der US Navy SEALs, die dem Special Operations Command Europe unterstehen“, so Kirby weiter. Die Aktion wurde von dem Lenkwaffenzerstörer USS Roosevelt aus gestartet und geführt.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hatten drei bewaffnete Libyer den voll beladenen Tanker unter ihre Kontrolle gebracht. Das Ziel Entführer, die regierungsfeindlichen Milizen in Libyen angehören, war es wohl, das Öl unabhängig von der Zentralregierung zu verkaufen. Unklar war, wohin genau der Tanker steuerte. Die Regierung Libyens hatte mit der Bombardierung des Tankers gedroht.
Nach Angaben der „New York Times“ waren an der Aktion rund zwei Dutzend Navy SEALs beteiligt, die mit Schnellbooten operierten. Die Mission sei nach zwei Stunden beendet worden, so die Zeitung weiter.
Die triphibisch einsetzbaren US Navy SEALs unterstehen dem Naval Special Warfare Command. Ihm unterstehen insgesamt 8.900 Soldaten. Dem Naval Special Warfare Command unterstehen verschiedene Einsatzverbände mit verschiedenen SEAL-Teams. SEAL-Teams bestehen aus schätzungsweise 8-10 Zügen mit je 16 Mann. Hinzu kommen Unterstützungseinheiten.