Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK) waren nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf zwei Erkundungsmissionen in Jordanien. Ende Mai und Ende August haben KSK-Soldaten in Jordanien Gespräche über eine mögliche Unterstützung der jordanischen Streitkräfte geführt. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagte Christian Ströbele, Mitglied der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen, dass die Einheit inzwischen Abstand von dem Plan genommen habe, jordanische Soldaten auszubilden. Dennoch forderte er Aufklärung darüber, warum die Bundesregierung „heimlich deutsche Elitekämpfer an die syrische Grenze geschickt“ habe.
Genauere Informationen über die Mission der KSK-Soldaten gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Das Bundesministerium der Verteidigung gibt im Allgemeinen keine Informationen über das KSK und dessen Missionen an die Öffentlichkeit.
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) ist der Spezialkräfteverband des Heeres. Zu dem Aufgabenspektrum gehören nach Angaben der Bundeswehr
- das Retten und Befreien deutscher Staatsbürger im Ausland,
- Schutz eigener Kräfte,
- die Festnahme von Zielpersonen im Ausland,
- offensive Maßnahmen zur Bekämpfung von Bedrohungspotenzialen und Einsätze in der Tiefe gegen strategisch wichtige Angriffsziele,
- Sicherstellung von Material von besonderer Bedeutung,
- ‚Military Assistance‘, also Ausbildungsunterstützung für verbündete bzw. befreundete Streitkräfte und
- Spezialaufklärung, d.h. genau: Gewinnung von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktgebieten.
Gerade die beiden letzten Aufgaben des Fähigkeitsspektrums sind vor dem Hintergrund der Mission in Jordanien von besonderer Bedeutung, da die jordanische Regierung ein wichtiger Verbündeter westlicher Staaten in der Region ist. Dem Land fiele bei einer Intervention in Syrien eine strategische Schlüsselrolle zu.