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Großmanöver in Bayern basiert auf Erfahrungen aus Irak und Afghanistan – „Saber Junction 2012“

Das Manöver „Saber Junction 2012“, an dem rund 1.800 nicht-amerikanische Soldaten aus 18 Staaten und ca. 6.000 Angehörige von US-Streitkräften teilnahmen, ist am 30. Oktober zu Ende gegangen. Bei dem multilateralen Manöver handelte es sich um das größte dieser Art in Deutschland seit dem Ende des Kalten Krieges.

Geleitet wurde das Manöver auf den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels vom „Joint Multinational Training Command“ und dem „Joint Multinational Readiness Center“ der US Streitkräfte. Das bewohnte Gebiet zwischen den Truppenübungsplätzen wurde ebenfalls in das Manöver einbezogen. Das Ziel der Übung war die Interoperabilität bei gemeinsamen Landoperationen und das operative Zusammenwirken auf Gefechtsfeld.

Dabei fokussierte man nicht, wie in den letzten Jahren, auf die Aufstandsbekämpfung, sondern auf das gesamte Fähigkeits- und Intensitätsspektrum von potenziellen Operationen. Nach Angaben der US-Armee liegt der Fokus bei den US-Landstreitkräften nach rund einem Jahrzehnt der „Counterinsurgency“-Ausbildung für die Einsätze im Irak und in Afghanistan wieder vermehrt auf großen „Force-to-Force-Manövern“, bei dem militärisches Großgerät und Einheiten unter realistischen Bedingungen ‚live‘ die mechanisierte Kriegsführung üben können. Einzelne Übungsabschnitte von „Saber Junction 2012” fanden teilweise nur rein virtuell, im Rahmen einer computergestützten Stabsrahmenübung, statt.

Ein Angehöriger der bulgarischen Spezialkräfte während des Manövers „Saber Junction 12“  auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels am 19. Oktober  Bild: Staff Sgt. Brooks Fletcher, U.S. Army Europe Public Affairs

Ein Angehöriger der bulgarischen Spezialkräfte während des Manövers „Saber Junction 12“ auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels am 19. Oktober Bild: Staff Sgt. Brooks Fletcher, U.S. Army Europe Public Affairs

Mit der Übung möchten die Streitkräfte Erfahrungsverluste vermeiden. Während der Operationen in Irak und Afghanistan konnten die US-Streitkräfte viele Erfahrungen über die teilstreitkräfte-übergreifende Zusammenarbeit auf dem Gefechtsfeld sammeln, die man nun für zukünftige Konfliktszenarien nutzen möchten.

Mit dem Manöver knüpfen die US-Streitkräfte an die großräumige Verlegungsübung „REFORGER“ (REturn of FORces to GERmany) an. Während dieser regelmäßigen Großübungen trainierten die US-Streitkräfte die schnelle Verlegung von Soldaten aus den USA nach Deutschland, dem damals zu erwarteten Hauptkriegsschauplatz. Die Übung 1991 wurde schon mit ca. 39.000 Soldaten als eine Stabsrahmenübung durchgeführt. Bei den Volltruppenübungen im Jahr 1990 nahmen ca. 80.000 und 1988 ca. 130.000 Soldaten teil.

An „Saber Junction 12“ nahmen neben konventionellen Truppen auch Angehörige bulgarischer Spezialeinheiten teil. Details über die bulgarischen Spezialkräfte wurden nicht mitgeteilt. Der Präsident Bulgariens, Plevneliev, besuchte eine Übung der bulgarischen Kräfte im Rahmen des Manövers (Video).

Mehr zu dem Thema „Saber Junction 12“ voraussichtlich in Ausgabe 28 der Kommando-ISOM.

Videobericht der US-Armee (engl. mit deutschen Untertiteln): http://www.youtube.com/watch?v=53sReN_kDwk&feature=youtu.be

Videobericht der NATO: http://www.natochannel.tv/?sig=46aed9ae8cas

Videobericht über britische Beteiligung: http://bfbs.com/news/germany/review-future-training-areas-underway-61326.html