Am heutigen Donnerstag kam es in der nordafghanischen Stadt Kunduz zu einem mehrstündigen Feuergefecht zwischen afghanischen Polizisten, unterstützt durch Bundeswehr-Soldaten, mit regierungsfeindlichen Kräften. Nach afghanischen Angaben wurden im Verlauf des Feuerkampfes mit den Taliban zwei Polizisten getötet und ein Bundeswehr-Soldat verletzt.
Laut dem Bericht von „Spiegel Online“ sagte ein Sprecher der afghanischen Polizei, dass die Sondereinheit der afghanischen Polizei von deutschen Spezialkräften ausgebildet und auch im Einsatz begleitet wird. Genauere Angaben dazu wurden nicht gemacht, auch von der Bundeswehr gibt es bis jetzt keine Stellungnahme.
Die ISAF-Kräfte berichten lediglich, dass afghanische Sicherheitskräfte und Kräfte der Koalition sechs Aufständische während einer Operation gegen einen Anführer der „Islamischen Bewegung von Usbekistan“ heute in der Provinz Kunduz festgenommen haben, der an der Herstellung von Sprengfallen beteiligt gewesen sein soll. Nähere Hintergründe wurde nicht bekannt. Unklar ist daher auch, ob es sich um dieselbe Operation gehandelt hat.
Kräfte des Kommandos Spezialkräfte (KSK) waren bereits im vergangenen Oktober höchst wahrscheinlich an der Festnahme eines hochrangigen Taliban-Kommandeurs beteiligt (K-ISOM meldete dies). Daher ist es wahrscheinlich, dass die Spezialkräfte der Bundeswehr an einem Einsatz gegen ein HVT (High-value target; hochrangiges Ziel) beteiligt waren. Die Bundeswehr bzw. die Bundesregierung nimmt zu Einsätzen des KSK allerdings grundsätzlich nicht Stellung.