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Fallschirmjäger in Aktion

Klassische Fallschirmjäger-Großoperationen sind seit den spektakulären Kampfeinsätzen der französischen Kolonialmacht in Dien Bien Phu 1954 oder bei der anglo-französischen Besetzung des Suezkanals 1956 nicht mehr durchgeführt worden. Die Bedeutung des massenhaften Einsatzes von Fallschirmjägern ging seitdem zugunsten von kleineren Operationen bzw. Spezialkräfteeinsätzen zurück. Dennoch halten auch die westlichen Streitkräfte, die in der Vergangenheit ihre Spezialeinheiten ausgebaut haben, trotz Sparzwängen (K-ISOM berichtete) an dieser Truppengattung fest. Die Fallschirmjäger mit erweiterter Grundbefähigung (EGB) der Bundeswehr unterstützen zudem Spezialkräfte bei Operationen (Videoreportage der Bundeswehr). Dass Fallschirmjäger-Einsätze durch ein Überraschungsmoment eine zentrale strategische Option in einem Krieg darstellen, haben die Fallschirmspringer der französischen Fremdenlegion in Mali gezeigt.

Das Ausbildungs- und Manövergeschehen der letzten Monate zeigt zudem eindringlich die noch immer aktuelle Bedeutung der Fallschirmjäger auf:

Bei der regelmäßig stattfindenden multinationalen Gefechtsübung „Colibri“ (Videobericht der Bundeswehr hier) trainierten französische, deutsche, niederländische und österreichische Fallschirmjäger die bewaffnete Rückführung von Personen aus einem ausländischen Krisengebiet. Unter Führung der Luftlandebrigade 26 trainierten zwischen Ende Juni und Anfang Juli die insgesamt 1.100 Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz (Bilder hier) die Planung und Ausführung einer Luftlandoperation mit anschließendem Kampf gegen irreguläre Kräfte.

Der 18. Internationale Fallschirmjäger-Wettkampf der Division Spezielle Operationen (DSO) fand in diesem Jahr mit Beteiligung von Teams aus Deutschland, Großbritannien, der Schweiz, Finnlands und aus Polen in Stadtallendorf statt. Dabei mussten die Teams bei mehreren Disziplinen ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen (Videobericht der Bundeswehr hier). Zu den Wettkampf-Disziplinen zählten neben dem Fallschirmspringen das Laufen, Staffelschwimmen und Schießen. Das Team aus der Schweiz siegte.

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Anganben aus einer Übung im letzten Jahr ihre Lehren gezogen und die Sicherheits- und Trainingsstandards angepasst. Das Ziel der israelischen Fallschirmjäger, die im Land besonders hoch angesehen sind, ist es, schneller nach einer Landeoperation die Kampfhandlungen aufzunehmen. Der Kommandeur der israelischen Fallschirmjäger, Colonel Toledano sagte nach Angaben der israelischen Streitkräfte, dass man keine langwierigen Vorbereitungen bräuchte, um eine große Anzahl von Kräften hinter die feindlichen Linien zu bringen. Die diesjährige Übung (kurzes Video der israelischen Streitkräfte) habe gezeigt, dass Israel eine große Anzahl von Soldaten tief im Feindesland zum Einsatz bringen könnte.

 

Weiterführende Informationen: