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USA-Inlandsterrorismus wegen zu geringer Bildung?

Das FBI hat den Anschlag auf die Sikh-Gemeinde in Wisconsin als Inlandsterrorismus eingestuft. Der Einzeltäter und ehemalige Soldat Wade Michael Page tötete am Sonntag wahllos sechs Gläubige in einem Sikh-Tempel. Das FBI teilte nach der Auswertung von Videoaufzeichnungen mit, dass sich der Attentäter mit einem Kopfschuss selbst tötete, nachdem er von einem Polizisten im Magen getroffen worden war. Das Motiv des Täters, der Verbindungen zur rechtsextremen Szene gehabt haben soll, ist laut FBI noch unklar. Spekuliert wird darüber, ob sich Page für die Anschläge vom 11. September 2001 rächen wollte und die Sikh mit Muslimen verwechselte. Dies geschah seit den Terroranschlägen auf die USA häufiger, da die Sikh wegen ihrer Bärte und Turbane häufig mit Muslimen verwechselt werden. Viele US-Bürger seien so ignorant, dass sie die Religionsunterschiede nicht kennen würden, sagte eine Angehörige der Sikh.

Mitt Romney, der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner, verwechselte in einer Wahlkampfveranstaltung bei einer Beileidsbekundung für die Getöteten die Sikh-Gemeinde mit dem Wort „Sheikh“ (Scheich, Oberhaupt eines arabischen Herrschaftsgebietes oder Familienverbandes). Die Wörter „Sikh“ und „Sheikh werden im Englischen nahezu gleich ausgesprochen.

Hintergrundbericht und Bilderstrecke, u.a. vom Einsatz des SWAT-Teams hier: http://www.cbsnews.com/8301-201_162-57489120/fbi-sikh-temple-gunman-apparently-shot-self/; http://www.n-tv.de/politik/Sikhs-mit-Muslimen-verwechselt-article6899111.html

Hintergründe über die Verwechselung von Mitt Romney und einigen US-Medien: http://www.spiegel.de/politik/ausland/scheich-statt-sikh-mitt-romney-brueskiert-sikh-mit-versprecher-a-849028.html; http://www.foreignpolicy.com/articles/2012/08/08/blaming_the_victims