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Israelische Spezialeinheiten zwecks Aufklärung in Syrien aktiv?

Nach Angaben von US-Medien operierten israelische Spezialeinheiten in Syrien. Diese Videoaufnahmen eines  US-Senders von Mitte Mai zeigen angeblich israelische Soldaten bei ihrer Rückkehr von syrischem Staatsgebiet nach Israel in der Nähe des Grenzzaunes. Eine offizielle Bestätigung für die Behauptungen gab es von den israelischen Streitkräften nicht.

Aufgrund der gezeigten Aufnahmen lassen sich allerdings keine eindeutigen Rückschlüsse auf den Auftrag oder den Einsatz ziehen. Ein Einsatz von israelischen Spezialeinheiten auf syrischem Gebiet bei Tageslicht wäre zudem sehr ungewöhnlich. Zum einen operieren Einheiten im Feindesland in der Regel nachts, zum anderen zöge eine Entdeckung der Soldaten die Gefahr nach sich, dass das syrische Regime aufgrund eindeutiger Beweise Vergeltung üben könnte.

Der Bürgerkrieg in Syrien entwickelt sich kontinuierlich zu einem offenen Stellvertreterkrieg. Iran unterstützt allem Anschein nach das syrische Regime mit Waffen und mit dem militärischen Rat seiner Spezialeinheiten, darunter die al-Quds-Einheiten (K-ISOM berichtete; Hintergründe hier). Angehörige der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon sollen ebenfalls in die Kampfhandlungen eingegriffen haben. Die westlichen Staaten hingegen unterstützen politisch die syrische Opposition. Großbritannien und Frankreich erwägen Waffenlieferungen an die Regimegegner. Die deutsche Bundesregierung wird sich aufgrund der unklaren Lage an möglichen Lieferungen nicht beteiligen, obwohl laut Einschätzung des Bundesnachrichtendienstens die bewaffnete Opposition zunehmend in die Defensive gerät.

Die Spezialeinheit der israelischen Marine, Flotilla 13, hat nach Angaben der „New York Post“ bei einer Spezialoperation Überwachungskameras in der Nähe des syrischen Hafens Tartus installiert. Nach Zeitungsangaben haben Angehörige der Einheit zunächst das Umfeld aufgeklärt, insbesondere die Formen und Farben der dortigen Felsen. Bei einem weiteren Einsatz hätte man dann die Überwachungskameras – untergebracht in täuschend echt aussehenden Felsattrappen (Bericht Bildern und mit Video des syrischen Staatsfernsehens hier) – in das Operationsgebiet verbracht. Einheimische entdeckten die Überwachungsausrüstung. Man vermutet, dass man damit die Aktivitäten der russischen Schiffe im Hafen überwachen wollte.

In der Nähe einer iranischen Nuklearanlage wurde im vergangenen Jahr eine ähnlich getarnte Einrichtung in Form eines Felsens entdeckt, die dann allerdings explodiert sein soll.