Die Regierung und die Streitkräfte der Philippinen haben angekündigt, die zentrale Antiterror-Einheit im Kampf gegen militante Islamisten von der derzeitigen Bataillonsgröße auf die Größe eines Regiments aufzustocken. Die momentanen drei Kompanien des „Light Reaction Battalion“ mit ca. 500 Soldaten soll bis 2015 auf sechs Kompanien mit dann rund 1.500 Soldaten aufgestockt werden.
Ausschlaggebend für die Aufstockung war unter anderem der wochenlange Kampf des Militärs gegen die Islamisten in der Stadt Zamboanga, bei der Hunderte Personen als Geiseln genommen wurden. Bei der Befreiungsaktion kamen rund 200 Menschen ums Leben. Bei den Kämpfen im urbanen Gebiet wurden nach offiziellen Angaben an die 10.000 Häuser zerstört und 100.000 Menschen mussten aus dem Operationsgebiet fliehen.
Die philippinischen Streitkräfte verfügen über ein eigenes Kommando für ihre Spezialeinsatzkräfte. Diesem Special Operations Command (SOCOM) unterstehen das
- Special Forces Regiment (Airborne) – spezialisiert auf unkonventionelle und psychologische Kriegsführung-,
- Light Reaction Battalion und das
- First Scout Ranger Regiment – spezialisiert auf Anti-Guerilla-Kriegsführung – .
Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei dem im Jahre 2000 ins Leben gerufene Light Reaction Battalion (damals noch Light Reaction Company) um die führende Antiterror-Einheit der Streitkräfte. Sie wurde mit US-Hilfe aufgebaut und trainiert.
Auf Mindanao wurde sie erstmals zum Kampf gegen die Abu Sayyaf-Gruppe stationiert. Diese islamistischen Separatisten streben nach einem eigenen Staat und waren in der Vergangenheit für die Entführung westlicher Staatsbürger verantwortlich, darunter auch eine Familie aus Deutschland (mehr dazu hier und hier). Bei einer Militäroperation 2003 wurde einer der Anführer der Rebellengruppe, der sich selber „Commander Robot“ nannte, festgenommen.
(K-ISOM berichtete ausführlich über den Antiterror-Kampf auf den Philippinen in der Ausgabe 1/2013)
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