Die deutsche und die niederländische Regierung haben im Mai eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, mit dem die militärische Kooperation zwischen den beiden Streitkräften ausgebaut werden soll. Neben Projekten im Bereich der U-Boot-Entwicklung, Ausbildung und des Einsatztrainings ist die Unterstellung einer niederländischen Einheit von herausragender Bedeutung. Die niederländische 11. Luftbewegliche Brigade aus Schaarsbergen und Assen mit ihren rund 2.100 Soldaten soll der deutschen Division Schnelle Kräfte (DSK) dauerhaft unterstellt werden. Gemäß der Vereinbarung soll dies bis Januar 2014 geschehen.
Die Unterstellung eines niederländischen Verbandes unter deutsches Kommando unterstreicht nicht nur die bilaterale militärische Zusammenarbeit innerhalb der NATO und der EU, sondern auch die anhaltende Bedeutung der Fallschirmjäger für den Erfolg von Krisenreaktionskräften.
Die zukünftige Division Schnelle Kräftewird Spezialoperationen und luftbewegliche Operationen mit dem Ziel der Krisenreaktion – in erster Linie für Evakuierungsoperationen – bündeln; die DSK führt die Einheiten der Division Spezielle Operationen und die Heeresflieger zusammen. Mit der DSK wird die Bundeswehr über einen schnell verlegbaren, mobilen und durchsetzungsfähigen Verband verfügen, der in allen Konflikt- und Intensitätsstufen sowohl in einem multinationalen Verbund als auch unabhängig operieren kann.
Einem Zeitungsbericht zufolge erhält die Division Schnelle Kräfte durch die grenzüberschreitende Kooperation mit den Niederlanden Unterstützungskräfte in Form von Pionieren und Flugabwehreinheiten. Die 11. Luftbewegliche Brigade wurde 1992 gegründet. Operativ einsatzbereit war sie 2003. Nach Angaben des niederländischen Verteidigungsministeriums kann die hochmobile Brigade überall auf der Welt innerhalb von 20 Tagen eingesetzt werden. Neben den Kampfunterstützungseinheiten (Pionier-, Mörser- und Luftabwehr-Kompanien) und Logistikeinheiten verfügt die Brigade über drei Infanteriebataillone. Innerhalb des niederländischen Heeres ist es die einzige Brigade, die über eigene Luftabwehr- und Logistik-Kompanien verfügt. Mit diesen Fähigkeiten unterstützt sie das Fähigkeitsspektrum der DSK, die Operationen aus einer Hand planen und autark durchführen soll.
Die Bundeswehr ist an mehreren bi- bzw. multinationalen Verbänden beteiligt. Dabei handelt es sich um das Eurocorps (ein militärisches Hauptquartier mit französischen, deutschen, belgischen und spanischen Soldaten), das I. Deutsch-Niederländische Korps (ein schnell einsatzbereites Korpskommando), das multinationale Korps Nordost(ein Korpsstab mit Soldaten aus den Gründungsstaaten Deutschland, Dänemark und Polen sowie aus Estland, Lettland, Litauen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Slowenien und den USA) und die Deutsch-Französische Brigade, die unter binationaler Führung steht.
Weiterführende Informationen:
Bundeswehr-Videobericht über Übung einer multinationalen Eingreiftruppe sowie über die Parade am 14. Juli in Paris und die Abordnung der deutsch-französischen Brigade