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Spezialisierte Kräfte und Spezialkräfte bei multinationalen NATO-Übungen

Bei NATO-Übungen der vergangenen Monate zeigten verschiedene Spezialeinheiten des Nordatlantikpaktes ihre Fähigkeiten für Aufgaben im Rahmen der Landes- bzw. Bündnisverteidigung.
Bei der multinationalen NATO-Übung „Combined Resolve II” auf den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels in Deutschland kam neben den rund 4.000 beteiligten Soldaten aus 15 Staaten auch Großgerät zum Einsatz. Ein Videobericht über die Großübung findet sich hier.
Interessant ist angesichts der Bedrohung osteuropäischer NATO-Partner durch Russland nicht nur der Zeitpunkt der seit mehreren Monaten geplanten Übung, sondern auch die Tatsache, dass mit dem Konzept der „Opposing Force“ geübt wurde. In diesem Fall stellten rumänische und amerikanische Kräfte die angreifenden Feindkräfte mit Kampfpanzern dar (s. Bild).
Das Übungskonzept der Opposing Force (OPFOR) sieht vor, dass eigene Kräfte im Rahmen einer Übung realitätsnah die Feindkräfte darstellen. Nach den langen unkonventionellen Kriegen in Afghanistan und Irak fokussieren die NATO-Verbündeten wieder vermehrt auf die die klassische konventionelle Verteidigung des Bündnisgebietes. Das Manöver fand, aufgeteilt in verschiedene Übungsabschnitte, zwischen dem 1. Mai und dem 30. Juni statt. An der Übung nahmen neben kroatischen Spezialeinheiten auch bulgarische Spezialeinsatzkräfte teil (s. nachstehende Video; hier ein Übungssprung bulgarischer Spezialkräfte bei einer anderen Lufttransportübung als Video).

Spezialeinsatzkräfte aus den USA, vor allem US Special Forces des US Special Operations Command Europe, trainierten ebenfalls im April und Mai bei einer Übung in Estland. Die Übung „Spring Storm“ ist die erste einer Reihe von multinationalen und binationalen Übungen in der Region gewesen. Sie dienen vor allem dazu, den östlichen NATO-Staaten durch die andauernde Anwesenheit (im Rotationsprinzip) den Rückhalt des westlichen Militärbündnisses zu versichern. Dazu wurden in fünf osteuropäischen Staaten 30 Tage dauernde Trainings- und Ausbildungsaufenthalte von US-Spezialeinsatzkräften organsiert. Die „Green Berets“, SEALs und die Spezialeinsatzkräfte der US-Luftwaffe unterstützen ihre Partner im Bereich der Kampftechniken (mehr dazu hier).

Die Bedeutung der Spezialeinsatzkräfte der NATO und deren Zusammenarbeit nehmen angesichts des absehbaren Engagements in Afghanistan und einer möglichen konventionellen Bedrohung durch Landstreitkräfte in Osteuropa nicht ab. Im Gegenteil: gerade für schnelle Einsätze in einer unsicheren bis feindlichen Umgebung sind sie die effizientesten Kräfte, wie der nachstehende Videobericht der NATO unterstreicht.

Die Winterübung „Cold Response 2014“ demonstrierte im März die Bedeutung von Spezialeinsatzkräften im Rahmen eines möglichen klassischen Konfliktes zwischen Staaten. An der multinationalen Übung unter arktischen Bedingungen nahmen rund 1.300 Spezialisierte Kräfte sowie Spezialkräfte teil. K-ISOM berichtet darüber ausführlich in der aktuellen Ausgabe Nr. 4/2014.

Weitere Videos der Übung „Cold Response“ mit verschiedenen Spezialeinsatzkräften aus unterschiedlichen Staaten mit ihrem diversen Gerät hier, hier, hier, hier und hier.