Die seit mehreren Tagen laufenden Luftangriffe der US-Luftwaffe auf Stellungen der radikalislamischen Gruppierung Islamischer Staat (IS) im Norden Iraks haben ersten Einschätzungen zufolge den schnellen Vormarsch der Terrororganisation verlangsamen können.
Die seit vergangenem Freitag durchgeführten Luftangriffe dienen aus Sicht der US-Regierung dem Schutz von US-Personal in Erbil sowie der Verhinderung eines Genozids an den auf der Flucht befindlichen Jesiden, einer religiösen Minderheit. Einen Kampfeinsatz von Bodentruppen schloss die US-Regierung kategorisch aus. Allerdings befinden sich seit Wochen US-Militärberater im Land, wie K-ISOM hier meldete. Es gibt Pläne, die Anzahl der Militärberater zu erhöhen.
Kampfflugzeuge des US-Flugzeugträgers „George H.W. Bush“ führen die Offensivoperationen durch. Zu den Marine-Kräften der USA im Persischen Golf gehört ebenfalls ein amphibischer Eingreifverband mit dem US-Marines der 22nd Marine Expeditionary Unit (MEU), welche mit dem „Osprey“ ausgestattet ist. K-ISOM berichtete an dieser Stelle kurz über die Bedeutung dieses Fluggeräts.
Nach Berichten britischer Zeitungen operieren britische Spezialkräfte seit Kurzem auf dem Boden im Irak. Pläne für den Einsatz des Special Air Service (SAS) und des SBS (Special Boat Service) soll es schon seit Längerem gegeben haben, so eine britische Zeitung. Sie sollen demnach Angriffsziele für Luftangriffe aufklären sowie die Hilfslieferungen für die Flüchtlinge (s. Video) durch Gewinnung von Schlüsselnachrichten erleichtern. Nach Angaben einer weiteren Zeitung kennen viele SAS-Angehörige das Gebiet aus ihren Einsätzen im Land und sprechen die relevanten Sprachen. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums äußerte sich wie gewohnt nicht zu Einsätzen der Spezialkräfte.
Die Luftwaffe Frankreichs hat am Sonntag ebenfalls Stellungen von Dschihadisten im Norden Malis bombardiert. Nach Angaben der BBC wurde ein Ziel in der Nähe von Timbuktu angegriffen. Ähnlich wie im Irak geht es auch in Mali aus westlicher Sicht darum, ein Erstarken der radikalislamischen Terrorgruppierungen zu verhindern. [ej]