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Bundeswehr vor Rettungseinsatz im Jemen? – Spezialeinsatzkräfte auf der Arabischen Halbinsel

Die Bundesregierung erwägt nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ die Evakuierung von Deutschen und EU-Bürgern aus dem Jemen. Eine militärische Evakuierungsoperation unter Zuhilfenahme von Zivilflugzeugen wird genauso erwogen wie eine mit militärischen Transportmitteln.
Im Falle des Einsatzes von bewaffneten Bundeswehr-Soldaten bräuchte die Bundesregierung einen Entschluss des Bundestages und die Genehmigung der jemenitischen Regierung. Die Regierung des Jemens ist allerdings aufgrund des Bürgerkrieges und der Intervention saudi-arabischer Streitkräfte de facto handlungsunfähig.
Noch bevor es eine regierungsoffizielle Bestätigung über die Planungen und Optionen gab, meldeten sich kritische Stimmen über eine möglichen Einsatz der Bundeswehr zu Wort, wie der Sicherheitspolitik-Blog „Augen Geradeaus“ berichtet.

Seebataillon übt Evakuierung von See Soldaten der Küsteneinsatzkompanie landen mit Festrumpfschlauchbooten an, im Hintergrund wird das Landungsboot Schlei bei der gemeinsamen Übung aller Einheiten des Seebataillons in Eckernförde am 19.11.2014 festgemacht. Foto: Bundeswehr/Björn Wilke

Seebataillon übt Evakuierung von See:  Soldaten der Küsteneinsatzkompanie landen mit Festrumpfschlauchbooten an, im Hintergrund wird das Landungsboot Schlei bei der gemeinsamen Übung aller Einheiten des Seebataillons in Eckernförde am 19.11.2014 festgemacht.
Foto: Bundeswehr/Björn Wilke

China evakuierte auf dem Seeweg über 600 eigene Landsleute und knapp 300 Bürger aus anderen Staaten. Diese militärische Evakuierungsoperation wird in China als großer Erfolg gewertet, da es die erste Operation dieser Art ist verfügt. Auch andere Nationen brachten eigenen Staatsbürger in Sicherheit, wie die „Welt“ berichtete. Über das Training für militärische Evakuierungsmaßnahmen und die Diskussion darüber in Deutschland berichtete K-ISOM erst vor Kurzem in dieser Meldung.

Division Schnelle Kräfte: Von der Planungsübung zum Einsatz?
Im Januar fand die Planungs- und Gefechtsstandsübung „Roter Jäger“ statt. Das Gefechtsstandpersonal des Fallschirmjägerregiments 31 trainierte unter Anleitung der Luftlandebrigade 26 die Durchführung einer Evakuierungsoperation.
Seit dem 1. April stellt das Fallschirmjägerregiment 31 den Kern der Kräfte für militärische Evakuierungsoperationen. Seitdem unterstehen die umbenannten und ungegliederten Fallschirmjäger- und Luftlandetruppenteile des Heeres der neu aufgestellten Luftlandebrigade 1. Die Brigade gehört zur Division Schnelle Kräfte (DSK), der ebenfalls das Kommando Spezialkräfte untersteht. Einer der Hauptaufträge der DSK besteht in der Durchführung von militärischen Evakuierungsoperationen im Ausland.

Angriff nach Anlandung mit dem Hubschrauber: Vorführung des 13. Dragoner-Fallschirmjägerregiments (13e régiment de dragons parachutistes – 13e RDP) am 14. April 2015 im Rahmen des Special operations forces innovations network seminary (SOFINS) in Frankreich. SOFINS dient dem Austausch zwischen den Anwendern und der Industrie. Quelle: Verteidigungsministerium Frankreichs/Facebook

Angriff nach Anlandung mit dem Hubschrauber: Vorführung des 13. Dragoner-Fallschirmjägerregiments (13e régiment de dragons parachutistes – 13e RDP) am 14. April 2015 im Rahmen des Special operations forces innovations network seminary (SOFINS) in Frankreich. SOFINS dient dem Austausch zwischen den Anwendern und der Industrie. Quelle: Verteidigungsministerium Frankreichs/Facebook

USA und die Evakuierung ihrer Spezialkräfte
Die US-Regierung zog ihre im Jemen stationierten Spezialeinsatzkräfte bereits Ende März ab, wie der Nachrichtensender CNN hier berichtete. Die nicht näher genannten Kräfte operierten seit Längerem im Rahmen eines Anti-Terror-Einsatzes gegen radikalislamische Kräfte auf der Arabischen Halbinsel im Jemen. Ein wesentliches Fähigkeitsprofil der Kräfte war mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einsatz von bewaffneten Drohnen gegen Hochwertziele in der Region.
Eines dieser Hochwertziele ist nach Angaben von Al Qaida in der Nacht zum Montag bei einem Luftangriff einer US-Drohne getötet worden. Es handelte sich um führenden Religionsgelehrten für das Terrornetzwerk im Jemen, Ibrahim al-Rubaisch. Er war fast fünf Jahre lange in dem US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba inhaftiert gewesen.
Über den Einsatz von Spezialkräften und Drohnen im Jemen berichte K-ISOM hier, hier, hier und hier.

Eine MC-130J “Commando II” beim Start am 2. April 2015 auf dem Flugfeld Melrose der US-Luftwaffe. Dabei trainierte die Besatzung die Fähigkeiten, in abgelegenen Gebieten zu starten bzw. zu landen. Bild: U.S. Air Force/Airman 1st Class Shelby Kay-Fantozzi/Released Bildlizenz Die “Commando II” fliegt in erster Linie bei verdeckten Operationen in niedriger Höhe und bei geringer Sicht zum Zwecke der Betankung von Hubschraubern und dem Osprey bei Spezialoperationen. Aber auch der Abwurf von Nachschubgütern für Spezialeinsatzkräfte und das Starten/Landen in Krisenregionen sowie im feindlichen Hinterland gehörten zu den Fähigkeiten des Flugzeuges und seinen Besatzungen. Auch für Einsätze für die Evakuierung von Nicht-Kombattanten kann sie somit eingesetzt werden.

Eine MC-130J “Commando II” beim Start am 2. April 2015 auf dem Flugfeld Melrose der US-Luftwaffe. Dabei trainierte die Besatzung die Fähigkeiten, in abgelegenen Gebieten zu starten bzw. zu landen. Bild: U.S. Air Force/Airman 1st Class Shelby Kay-Fantozzi/Released Bildlizenz
Die “Commando II” fliegt in erster Linie bei verdeckten Operationen in niedriger Höhe und bei geringer Sicht zum Zwecke der Betankung von Hubschraubern und dem Osprey bei Spezialoperationen. Aber auch der Abwurf von Nachschubgütern für Spezialeinsatzkräfte und das Starten/Landen in Krisenregionen sowie im feindlichen Hinterland gehörten zu den Fähigkeiten des Flugzeuges und seinen Besatzungen. Auch für Einsätze für die Evakuierung von Nicht-Kombattanten kann sie somit eingesetzt werden.

Unter Führung Saudi-Arabiens bombardieren verschiedene Luftstreitkräfte sunnitisch-geprägter Staaten seit über 2 Wochen Ziele im Jemen, um damit den Vormarsch der schiitischen, vom Iran unterstützten Huthi-Milizen zu stoppen. Die USA unterstützen die Koalition mit Luftbetankung und mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen. Zu Beginn der Luftangriffsoperationen rettete ein aus dem afrikanischen Dschibuti kommender US-Helikopter die 2-Mann-Besatzung eines abgestürzten saudischen F-15-Jets aus dem Golf von Aden.

Eagle Resolve2015 in Kuwait: Spezialkräfte trainieren CQB
Die Zusammenarbeit unterschiedlichster Streitkräfte in Militärkoalitionen und die strategischen und einsatztaktischen Abläufe auf der Arabischen Halbinsel üben 29 Nationen aus dem Nahen und Mittleren Osten, Europa und dem Pazifischen Raum im Rahmen des Manövers „Eagle Resolve“. Die seit 1999 bestehende Übungsreihe ist die wichtigste des US-Zentralkommandos für die diversen Krisen- und Kriegsszenarien auf in dieser Region.
Angesichts des Staatszerfalls im Jemen sowie der Bedrohung durch Al Qaida ist es das erste Mal, dass alle Staaten des Golf Kooperationsrates (Bahrain, Oman, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate) daran teilnehmen. Das folgende Video zeigt Übungsabschnitte des Orts- und Häuserkampfes (Close Quarter Battle) angeleitet von US Special Forces.

Weiterführende und ergänzende Links:
– Hintergründe und Analyse zur Lage im Jemen finden sich hier, hier, hier und hier.

 

Sgt. Uwemediimo Essien feuert die Bordwaffe im Kaliber .50 bei einem simulierten Angriffe auf ein Angriffsziel am 19. Februar 2015 auf dem Luftwaffenstützpunkt Moody. Die Waffe ist die Hauptverteidigungswaffe des HH-60G “Pave Hawk“. Hubschrauber und Besatzung gehören zum 41st Rescue Squadron, die bei Spezialmissionen eingesetzt werden. Bild: U.S. Air Force/Senior Airman Ryan Callaghan/Released Bildlizenz

Sgt. Uwemediimo Essien feuert die Bordwaffe im Kaliber .50 bei einem simulierten Angriffe auf ein Angriffsziel am 19. Februar 2015 auf dem Luftwaffenstützpunkt Moody. Die Waffe ist die Hauptverteidigungswaffe des HH-60G “Pave Hawk“. Hubschrauber und Besatzung gehören zum 41st Rescue Squadron, die bei Spezialmissionen eingesetzt werden. Bild: U.S. Air Force/Senior Airman Ryan Callaghan/Released Bildlizenz

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