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Geisellage in Kölner Kita erfolgreich durch SEK-Zugriff beendet

Eine rund 10 Stunden dauernde Geisellage in einer Kindertagesstätte in Köln ist gegen 19 Uhr am Freitagabend mit einem Zugriff durch ein SEK zu Ende gegangen. Der Täter wurde bei dem Einsatz durch eine Schussabgabe in seine Schulter leicht verletzt. Auch die Geisel musste medizinisch versorgt werden.

Gegen Freitagmorgen brachte der Geiselnehmer den Leiter der Kindertagesstätte im Kölner Stadtteil Chorweiler in seine Gewalt. Die Geisel soll bereits im Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Geiselnehmer leicht verletzt worden sein.

Laut Angaben der Polizei war der Geiselnehmer mit einem Messer bewaffnet. Die Polizei war zuvor wegen lauter Streitereien in der Kita alarmiert worden; Kinder sollen sich zu keinem Zeitpunkt in der Gewalt des Geiselnehmers befunden haben. Durch die unmittelbare und weiträumige Absperrung der Einrichtung wollten die Polizeikräfte eine bewegliche Geiselnahme, also eine Flucht des Geiselnehmers mit seiner Geisel, verhindern.

Das Motiv des Täters ist noch immer unklar. Die Verhandlungen mit dem Täter begannen schnell nach dem Eintreffen der Polizeikräfte. Er forderte einen Fluchtwagen sowie Bargeld. 

Verschiedene Pressevertreter vor Ort berichteten von rund 40 Angehörigen der Spezialeinsatzkräfte. Die Polizei hat keine näheren Angaben über die vor Ort im Einsatz befindlichen SEK-Kräfte gemacht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich um das SEK aus Köln handelt. Nordrhein-Westfalen verfügt über mehrere Spezialeinsatzkommandos mit Standorten in Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Münster und Bielefeld.

 Viele SEKs wurden in den 1970er Jahren in der Bundesrepublik aufgestellt. Ein Ausgangspunkt war das Geiseldrama bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Ein weiterer Grund bestand in einer neuen Bedrohung durch Schwerstkriminalität. Dabei ist insbesondere der Banküberfall vom August 1971 in München zu nennen, bei dem die beiden Täter, Rammelmayer und Todorov, gezielt und bei Beginn des Überfalls die anwesenden Personen als Geiseln nahmen. Dieser Tathergang war eine neue Form der Gewaltkriminalität, die es so vorher nicht gegeben hatte.

Das Einsatzspektrum der polizeilichen Spezialeinheiten hat sich seitdem kontinuierlich erweitert (Beispiele für Einsätze meldete K-ISOM hier), dabei wird auch in einem steigenden Maße Wert auf die Zusammenarbeit mit der GSG 9 (K-ISOM meldete dies) der Bundespolizei gelegt.

 

Weiterführende Informationen:

·         Bericht mit Bilderstrecke inkl. guten Eindrücke von den Vorbereitungen des SEK.

·         Chronologie der Ereignisse ink. Bilder und Video: